Mittwoch, 24. November 2010

PK-PV

http://www2.hu-berlin.de/leibniz-sozietaet/archiv%20sb/097/10_eichhorn.pdf

Zur Kritik folgenden Artikels:


Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät 97(2008), 131141

der Wissenschaften zu Berlin

Wolfgang Eichhorn

Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse – eine lebendige

Problematik




Zunächst liegt mir daran, auf den methodischen Einsatz aufmerksam zu

machen, mit dem Marx in seinem politökonomischen Riesenwerk arbeitet,

um die gewaltige Fülle des von ihm zusammengetragenen empirischen Materials

zur geschichtlichen Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise

(die der industriellen Revolution eingeschlossen) zu ordnen, zu verarbeiten

und geschichtlich zu deuten.


Marx schrieb kein politökonomisches Riesenwerk sonder eine „Kritik der politischen Ökonomie des Kapitals“. Dieses völlige Missverständnis von Eichhorn führt ihn dann auch völlig von diesem Felde fort. Das die heutigen Produktivkräfte gar keine andere gesellschaftliche Form als den Kapitalismus zulassen ist ihm dann auch nicht als Erkenntnis gegeben.


Man kann das an einer ganz kurzen und einfachen Stelle

aus dem ersten Band der „Theorien über den Mehrwert“ festmachen: „Einerseits

gestaltet es (das Kapital – WE) die Produktionsweise um, andrerseits ist

diese veränderte Gestalt der Produktionsweise und eine besondre Stufe der

Entwicklung der materiellen Produktivkräfte die Grundlage und Bedingung –

die Voraussetzung seiner eignen Gestaltung.“4 Was in diesem Satz ausgedrückt

ist, wird in ungezählten Stellen, Hinweisen, Wendungen, in denen die

Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise dargelegt wird, immer

wieder angesprochen.5 Und das Erkenntniskonzept, die Methodologie, die in

dem zitierten Satz ihre kurze Fassung findet, führt Marx bei der Darlegung

politökonomischer Zusammenhänge über Hunderte von Seiten konkret

durch.6 Die beiden Seiten der Produktionsweise werden immer wieder in ihrer

komplexen und durch das Kapitalverhältnis geprägten Wechselbeziehung,

3 Herbert Meißner: Verhältnis von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen bei Marx

und heute. In: Leibniz-Intern. Nr. 39. S. 7

4 Karl Marx: Theorien über den Mehrwert. Erster Teil. In: MEW Bd. 26.1. S. 365

Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse – eine lebendige Problematik 135

in der sie einander voraussetzen und zugleich bedingen, theoretisch gefaßt,

mit anderen Worten, in ihrem bewegten und bewegenden Widerspruch gedacht.

Auf diese Weise wird die innere Dynamik einer Produktionsweise

sichtbar, bei der es nirgends, auf keiner Seite, einen Stillstand gibt.




Und doch gibt es einen Stillstand bei dem Grundprinzip des Kapitals, den der Mensch-Maschinenarbeit. Diese unbedingte Voraussetzung gilt seit Marxens Zeiten und war ihm die Grundlage einer höheren Gesellschaftsstufe. Diese kann es aber nicht sein, weil diese Produktionsweise gerade voraussetzt das ein bestimmtes Quantum Menschen im Maschinenlaib verbrannt werden muss um den Laden in Schwung zu halten Die Wertverwertung ist notwendige Folge und zugleich Voraussetzung durch die Realität erzwungene ideologische Bewegungsform.

.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen